Rassimus ist schon lange tief verwurzelt im deutschen Alltag. Nicht erst seit gestern.

Das Internet ist ein echter Motor für die Demokratie. Im Gegensatz zu früher hat heute jeder die Möglichkeit, ganz leicht seine Meinung zu veröffentlichen und damit viele Leser zu erreichen. Während es früher im Wesentlichen nur den umständlichen Weg des Leserbriefes an die Redaktion der lokalen Tageszeit gab, um seinen Ärger oder seine Zustimmung zu gesellschaftlichen Entwicklungen kund zu tun, vorausgesetzt der zuständige Redakteur las den Leserbrief und ließ diesen dann auch tatsächlich in einer der nächsten Ausgaben der Zeitung abdrucken, ist es heute ganz leicht, das praktisch Gleiche zu tun.

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Meinungsfreiheit

Heute genügt ein Internetzugang und schon kann man selbst Kommentare verfassen, etwa in sozialen Medien, wie Facebook, Twitter oder Instagram. Auch eigene Inhalte lassen sich sehr leicht verbreiten. Dafür genügt ein Forum, eine eigene Webseite oder man nutzt entsprechende Plattformen, wie Instagram, YouTube, Tik Tok, Twitch und zahlreiche andere mehr.

Diese Möglichkeiten zur eigenen Meinungsäußerung, die gleichzeitig eine große Menge anderer Menschen erreichen kann, ohne dass dies größere Kosten verursacht, ist definitiv ein großer demokratischer Gewinn.

Rechte Propaganda

Leider nutzen dieses Recht auch Menschen, denen an den derzeit herrschenden demokratischen Verhältnissen nichts liegt, die sogar alles dafür tun, diese Verhältnisse zu ändern. Solche rechten Spinner tummeln sich zuhauf im Netz.

Verschwörungstheoretiker, Aluhutträger, Reichsbürger, Impfgegner, Neonazis, Fremdenfeinde, Antifeministen, Rassisten, Fremdenfeinde – die Liste solcher Menschen ist lang. Überall sondern sie ihren braunen Senf ab. Und viele der von diesen Personen erstellten und geteilten Kommentare, Meinungen und Artikel sind keine spontanen Meinungsäußerungen, sondern gezielte rechte Propaganda. Nicht jeder, der solche Gedanken weiterverbreitet, ist sich dessen bewusst.

Die Zivilgesellschaft muss diese rechten Machenschaften sehr ernst nehmen und dafür sorgen, dass dieses Gedankengut nicht Überhand nimmt und die rechte Saat irgendwann aufgehen kann.

Kein neues Phänomen

Allerdings ist das alles kein neues Phänomen. Auch schon früher gab es in der deutschen Gesellschaft rechtes Gedankengut und ebenso Rassismus. Die Nazis und deren menschenverachtende Politik waren nach dem Krieg nicht einfach verschwunden.

Früher konnte sich dieses Gedankengut aufgrund der wenigen Möglichkeiten (Stichpunkt Leserbrief) nur schlechter Gehör verschaffen. Heute wissen die Rechten die neuen Möglichkeiten, die das Netz auch ihnen zur Verfügung stellt, geschickt für ihre Propaganda zu nutzen.

Der braune Müll ist aber schon lang in der Gesellschaft. Das zeigt ein erschreckendes Beispiel aus Leipzig. Dort wurden Jugendliche im Jahr 1991 von einem Reporterteam zu den Protesten gegen ein Flüchtlingsheim interviewt.

Die Aussagen dieser jungen Menschen lassen einen wahrhaft erschaudern.

Quelle: YouTube

Mit welcher Eiseskälte beispielsweise die junge Frau von ihren Plänen für neue Überfälle auf ein Wohnheim von Flüchtlingen berichtet und wie sie dabei auch völlig ungerührt Verletze und Tote mit einplant, sind wirklich unfassbar. Befragte Passanten und Anwohner hauen in die gleiche Kerbe. Im braunes Milieu, das bedingt durch die Wende in der DDR nach oben kommen und gedeihen konnte.

Das war wie gesagt im Jahr 1991, also vor knapp 30 Jahren mitten in Deutschland. Viel geändert hat sich seitdem also nicht.

Und bevor nun manche wieder Rassismus und Fremdenfeindlichkeit als rein ostdeutsches Problem abtun wollen, sei auf das folgende Video verwiesen.

Quelle: YouTube

In diesem Beitrag geht es um die Pläne für den Bau eines Wohnheimes für Flüchtlinge aus der DDR in West-Berlin. Die Bewohner wollten dieses Flüchtlingsheim unbedingt verhindern, weil sie sich von den Ostdeutschen belästigt sahen.

Der Rassismus war damals bei einigen Menschen bereits so tief verwurzelt, dass sich dieser auch gegen die eigenen Landesbrüder aus dem Osten Deutschlands richtete. Ein echtes Armutszeugnis für diese Menschen.

Der Rassismus ist also ein altes Problem, mit dem sich Deutschland schon lang herumschlagen muss. Heute nutzen die Rechten nur geschickt das Netz um ihre braunen Botschaften zu verbreiten.

Leider haben Parteien und Politik dieses Problem lange verdrängt und klein geredet. Das rächt sich nun, da die Rechten offenbar immer mehr Gehör finden. Es wird nun dringend Zeit, die Scheuklappen vom rechten Auge zu nehmen und Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Deutschland zu bekämpfen.

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