Der neueste Werbespot von Edeka zum Muttertag ging nach hinten los.

Handelsriese Edeka war alles aber nicht modern, innovativ oder gar bei der Jugend angesagt. Edeka stand früher eher für ein biederes Ambiente, konservatives Warenangebot und leicht spießige Warenpräsentation. Daran konnte auch Rudi Carrell mit seinem legendärem Werbeeinsatz für Edeka in den 1970er und 1980er Jahren nicht wirklich etwas ändern.

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Doch das hat sich in den letzten Jahren gehörig geändert. Die Märkte sehen heute sehr modern aus, das Warenangebot ist riesig und top aktuell und die Kunden strömen in die Märkte mit dem markanten „E“ auf gelben Hintergrund.

Gute Werbeagentur

Daran hat nicht zuletzt die Werbung einen großen Anteil. Was mit den viel beachteten Werbespots zu Weihnachten begann und sich über die mittlerweile ebenfalls bereits legendären Werbespots „Supergeil“ zog, fand seinen Perfektionierung im Werbespruch „Wir lieben Lebensmittel“.

Eine Werbeagentur schaffte es, Edeka das biedere Image abzustreifen und die Marke in die Moderne zu führen.

Shitstorm der Väter

Doch nun wurde die Agentur vom guten Gespür offensichtlich etwas verlassen. Und das kam so.

Pünktlich zum Muttertag 2019 wollte natürlich auch Edeka um die wichtige Kundengruppe der Mütter werben. Was passt da besser als ein Werbespot, der den Müttern gehörig Honig ums Maul schmiert? Dachte man sich wohl in der Edeka Werbeagentur.

Allerdings hat das Prinzip „Ich hebe einen im Ansehen, indem ich einen anderen runter mache“ noch nie so wirklich funktioniert. Denn am Ende bleibt immer der andere als Beleidigter zurück.

Das hielt die Werbeleute jedoch nicht davon ab, genau dieses Prinzip im Edeka Werbespot „Wir sagen Danke.“ anzuwenden, wie man hier sehr eindrücklich sehen kann:

Quelle: YouTube

Väter werden hier als absolute Niete in Bezug auf Kinder, Erziehung und Haushalt dargestellt. Das mag im Einzelnen für manche Männer sogar stimmen, doch der Spot gipfelt in der Aussage:

Danke Mama, dass du nicht Papa bist.

Das ist genauso beleidigend wie dumm.

Das Rollenbild von der treu sorgen, liebevollen Mutter auf der einen und dem Vater als komplettes Gegenteil auf der anderen Seite ist genauso alt wie falsch. Das beweisen Millionen Väter tagtäglich im Land, die sich in partnerschaftlicher, gleichberechtigter Zusammenarbeit mit der Partnerin genauso gut oder schlecht um die Kindererziehung und den Haushalt kümmern.

Der Shitstorm, der daraufhin in den sozialen Medien, aber auch auf YouTube direkt losbracht, war genauso erwartbar wie verdient.

Sexismus

Was haben die Macher dieses Edeka Werbespots geraucht, um diese Botschaft tatsächlich in Spot zusetzen?

Entweder war ihnen die provokante Aussage ganz klar und sie haben darauf gesetzt, dass der Spot die entsprechende (negative) Wirkung und somit sehr viele Aufmerksamkeit erzeugt. Dann haben sie allerdings vergessen, dass Edeka nicht nur Mütter als Kunden hat sondern gezielt die ganze Familie anspricht. Somit dürfte die negative Wirkung mehr Schaden anrichten als die kurze Aufmerksamkeit im medialen Rauschen am Ende bringen dürfte.

Oder den Machern ist gar nicht aufgefallen, dass sie mit ihrem Spruch sämtliche Väter beleidigen und somit das alte Spiel des Sexismus spielen, nur diesmal mit umgekehrten Vorzeichen. Statt der Frauen bzw. Mütter sind jetzt die Väter dran.

Beides dürfte gleich schlimm sein.

Fazit

Dieser Edeka Werbespot „Wir sagen Danke.“ zum Muttertag 2019 ist eine absolute Fehlleistung, das dürfte auch den Verantwortlichen mittlerweile klar geworden sein.

Es gibt allerdings einen Hoffnungsschimmer am Horizont zu entdecken. Im Gegensatz zu früheren Zeiten, bleiben solche Ausfälle heute nicht mehr unkommentiert stehen und ernten genau die Kritik, die sie wirklich verdient haben.

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Ein Gedanke zu „Warum Edeka einen Shitstorm von Vätern erntet, und das gut ist.“

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