Im Streaming-Bereich wird es in letzter Zeit deutlich voller. Sowohl Medienunternehmen wie Disney als auch Technologieunternehmen wie Apple arbeiten inzwischen daran, sich auf dem Streaming-Markt breitflächig zu etablieren und das mit Erfolg. Neue Streaming-Dienste stellen eine außerordentliche Bedrohung für bereits bestehende Unternehmen wie Netflix und Amazon dar.

Viele Investoren sind davon überzeugt, dass Dienstleistungen wie Disney+ den „alten Giganten” die Abonnenten wegschnappen, weswegen sie ihr Geld anderweitig investieren. Viele wenden sich in diesem Zuge den beliebten Kryptowährungen zu und erwerben zunächst ein Exodus Wallet, um in der Welt der digitalen Zahlungsmittel loszulegen. Amazon Prime Video ist allerdings in einer stärkeren Position als Netflix und Co, da ihr Kundenstamm durch die Online-Shopping-Seite viele Kunden langfristig bindet. Das führt dazu, dass die eigene Kundenbasis einfacher zu halten ist, wenn neue Streaming-Dienste auf dem Markt erscheinen. Das betonte auch ein ehemaliger Amazon-Studios-Stratege namens Matthew Ball in einem Interview.

Amazon Prime Video | Foto: mohamed_hassan, pixabay.com, Pixabay License
Amazon Prime Video | Foto: mohamed_hassan, pixabay.com, Pixabay License

Hier sind einige Gründe, weshalb Amazon ideal positioniert ist, um dem aktuellen Wettbewerb der Streamingdienste standzuhalten.

Kosten

Konsumenten, welche „nur” Prime Video erwerben möchten, zahlen aktuell 8,99 Dollar im Monat für den Service. Das ist erkennbar günstiger als bei Netflix, dessen Kunden monatlich 12,99 Dollar zahlen müssen. Effektiv betrachtet ist Prime Video für die meisten Nutzer aber praktisch kostenlos, da es lediglich ein Zusatz zum Prime-Service ist, welchen die Kunden für den schnelleren Versand etlicher Artikel von Amazons Marktplatz schätzen.

Momentan verwendet bloß ein Bruchteil der Prime-Mitglieder den Videodienst, allerdings profitieren diese überdurchschnittlich von ihrer Prime-Mitgliedschaft. Amazon befasst sich damit, die Akzeptanz von Prime Video zu erhöhen, indem der Marktriese eine Serie mit einem bombastischen Budget produziert, die auf Herr der Ringe basiert. Die immense Fanbase, welche sich um den Klassiker über die Jahre entwickelt hat, fiebert bereits auf den Start der Serie im September hin.

Präsenz

Amazon hat eine gewaltige Präsenz in den meisten Haushalten. Nicht nur, dass Dutzende von Menschen jede Woche Pakete von Amazon erhalten, sondern 34 Mio. Konsumenten besitzen auch ein Fire-TV-Gerät, welches an den eigenen Fernseher angeschlossen oder in diesem integriert ist. Über diese Plattform kann Amazon aktuelle Filme oder Serien bei den Nutzern bewerben, sobald sie das Gerät einschalten. Zudem macht Amazon Fire-TV-Geräte weiterhin ansprechender und bezahlbarer, um die eigene Präsenz auf dem Fernsehbildschirm zu erhöhen. Dadurch erhofft sich der Großkonzern einen wachsenden Vorsprung im Streaming Business. Scheinbar funktioniert diese Methodik.

Smart TV | Foto: mjimages, pixabay.com, Pixabay License
Smart TV | Foto: mjimages, pixabay.com, Pixabay License

Kanäle

Ein ebenfalls profitables Geschäft ist „Amazon Channels”, welches 2018 circa 1,7 Mrd. Dollar Bruttoeinnahmen erwirtschaftete. Laut Analysten soll diese Zahl bis zum nächsten Jahr auf 3,6 Mrd. Dollar ansteigen.

Channels bietet Prime-Mitgliedern eine leichte Option, um zusätzliche Streamingdienste zu abonnieren. Es stellt Prime-Content direkt neben Inhalten von HBO und vielen anderen Streaming-Services dar. Das stärkt den Wert von Prime-Video-Inhalten, da sie von den Nutzern neben den anderen Streaming-Inhalten gesehen werden.

Angesichts dessen haben andere Unternehmen wie Apple in letzter Zeit Schritte unternommen, um das Modell von Amazon-Channels zu „kopieren”, denn der Verkauf von anderen Streaming-Services ist nicht nur lukrativ, sondern erhöht auch die Bekanntheit des Streaming-Anbieters.