YouTube verschärft abermals die Regel für Monetarisierung.

Davon träumen viele: Ein zwei Videos die Woche für YouTube produzieren und hochladen und dann mit den Werbeeinnahmen von YouTube und einigen lukrativen Werbeverträgen ein angenehmes Leben führen. Doch dieser Traum wird ab Ende Februar 2018 um einiges schwerer zu erreichen sein. Warum das so ist, erfährst du hier.

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YouTuber Einnahmen

Es gibt sie tatsächlich, diese YouTuber, die von ihren Online-Videos sehr gut leben können. Das sind zum Beispiel die Kanalbetreiber von Gronkh, Flying Uwe, Montana Black, Bibis Beauty Palace, Julienco und mittlerweile wohl auch Tanzverbot.

Doch diese Liste ist endlich. Wie immer sind es nur ein paar der großen Kanäle, die auch wirklich großes Geld verdienen. Das ist auf YouTube nicht anders als im Profifußball oder in der Formel 1. Während Tausende ganz nach oben drängen, schaffen es immer nur ein paar wenige wirklich an die Spitze und damit an das Geld. Die meisten von den anderen bleiben auf der Strecke.

So ist es nicht verwunderlich, daß bspw. Gronkh über 4,7 Millionen Abonnenten allein auf YouTube hat, während die große Masse der kleinen YouTuber sich bereits über 1.000 oder 10.000 Abonnenten ein Bein ausfreuen würde. Nicht umsonst gibt es bereits für 100.000 Abonnenten den begehrten YouTube Pin in Silber im Rahmen zum Aufhängen. Die sind demnach äußerst selten, sonst würde YouTube die Produktion ganz schnell einstellen.

Ohne Fleiß kein Preis

Was viele jedoch vergessen, ist die Tatsache, daß auch die heute großen YouTuber mit Abozahlen weit über diesen 100.000 auch einmal klein angefangen haben und sich mit harter Arbeit, viel Fleiß und noch mehr Durchhaltevermögen dahin hochgearbeitet haben, wo sie heute sind. Nach vielen Jahren der brotlosen Filmerei haben sie nun die Möglichkeit, Geld zu verdienen. Mit Werbeeinblendungen direkt auf YouTube und in den Videos, mit Merchandising-Artikeln, mit Affiliate Links, mit Werbeverträgen und Sponsoring usw.

Verschärfte Regeln

Von diesem Kuchen wollen viele etwas abbekommen. Doch das wird ab dem 28. Februar für viele YouTuber nicht mehr möglich sein.

Die Google Tochter YouTube verschärft mal wieder die Regel für die Monetarisierung auf der Video Plattform. Das wird für viele kleine YouTuber das komplette Aus für ihre Einnahmen bedeuten.

Früher war es so, daß jeder, der auf YouTube seine Videos veröffentlichte, Geld verdienen konnte. Mehr als ein Google Adsense Konto war dafür nicht nötig. Das brachte sicherlich keine großen Summen ein, doch schon Dagobert Duck wußte, daß der erste Dollar immer der wichtigste aber auch der am schwersten zu verdienende ist. Mehr als eine kleine Anerkennung waren die Einnahmen deshalb für viele YouTuber nicht, aber immerhin.

Dann kam die Werbekrise auf YouTube. Viele Werbekunden störten sich daran, in welchem Umfeld ihre Produkte und Dienstleistungen zum Teil präsentiert wurden. Sie befürchteten Schaden für sich und ihre Marke.

YouTube reagierte und verschärfte die Regeln zum ersten Mal erheblich. Danach war die Monetarisierung nur für die Kanäle grundsätzlich möglich, die über mindestens 10.000 Aufrufe ihrer Videos verfügten.
Zusätzlich wurden viele Videos aus der Vermarktung genommen, die über anstößigen Inhalt verfügen. Und was YouTube für anstößig hält, ist sehr breit gefaßt. Das bedeutete für viele YouTuber, vor allem die mit „AssiTV“ versuchten, die Klickzahlen nach oben zu treiben,  bereits einen herben Einschnitt.

Nun kommt es noch schlimmer.

Keine Monetarisierung mehr!

Ab Ende Februar werden sehr viele der kleinen YouTuber gar keine Einnahmen mehr direkt über YouTube erzielen können.

Schuld daran ist eine erneute Verschärfung der Monetarisierungsregeln. Das wird ein herber Einschnitt für sehr viele Kanäle bedeuten.

Ab 28. Februar 2018 gelten folgende Regeln:

Eine Monetarisierung von Videos ist nur noch möglich, wenn

  1. der Kanal über mindestens 1.000 Abonnenten verfügt
  2. in den letzten 12 Monaten mindestens 4.000 Stunden Wiedergabezeit erzielt wurde
  3. eine manuelle Überprüfung und Freigabe des Kanals durch YouTube erfolgt ist

BÄM! Das ist äußerst heftig und auch genauso gemeint. YouTube tut alles, um die Werbekunden zufrieden zu stellen. Doch die Auswirkungen werden gravierend sein.

Auswirkungen der neuen Regeln

Dadurch können die allermeisten kleinen YouTuber ab dem 28.02.2018 einpacken, wenn sie über YouTube Werbeeinnahmen erzielen wollen. Dann wird YouTube für diese YouTuber wieder zum Hobby oder ganz eingestellt.

Ob sich für YouTube alle Wünsche erfüllen, darf bezweifelt werden. Das wird erst der kommende Sommer zeigen. Die kurzfristigen Auswirkungen kann man sich allerdings schon jetzt ausmalen:

  • Einige YouTuber werden wohl wieder vermehrt versuchen, Abonnenten und auch Aufrufe zu ködern, zu kaufen oder auch zu manipulieren
  • YouTuber, die bereits heute über alle Voraussetzungen verfügen, werden zunächst mehr Einnahmen erzielen können, weil der große Werbekuchen nun unter viel weniger YouTubern verteilt wird
  • Viele kleine YouTuber werden aber ganz aufgeben und ihren Kanal schließen

Ob dadurch das Niveau der Videos wieder merklich ansteigt oder ob künftig nur weichgespülte Beiträge à la Julienco & Bibi auf der Plattform zu finden sein werden, wird erst die Zukunft zeigen. Wenn dann das Interesse jedoch insgesamt nachläßt, hat YouTube sich selbst ins Bein geschossen.

YouTube betreibt also ein durchaus riskantes Spiel. Doch man sitzt am längeren Hebel, und man will im Hause Google unter allen Umständen die eigenen Einnahmen erhöhen. Das geht nur, wenn die Werbekunden zufrieden sind. Da kann man auf kleine YouTuber keine Rücksicht nehmen.

Sollte das Interesse an YouTube irgendwann einmal tatsächlich merklich nachlassen, kann man die Regeln ja wieder mal kurzfristig ändern. Wenn dann die Nutzer nicht bereits zu anderen Anbietern abgewandert sind.

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