Das blieb nach Olympia 2012 in London.

Am Wochenende haben sich die Hamburger in einem Volksentscheid gegen eine Olympia-Bewerbung ihrer Stadt ausgesprochen. 52 Prozent der an der Befragung teilgenommenen Bürger haben mit Nein gestimmt. Die Olympischen Sommerspiele 2024 müssen nun woanders stattfinden, am Hamburger Elbufer aber definitiv nicht.

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Argumente der Befürworter

Die Befürworter in der Hamburger Politik und der Wirtschaft waren baff erstaunt über das Ergebnis, hatte man doch nach eigener Einschätzung alles dafür getan, daß die Argumente pro Olympia in der Bevölkerung ankommen.
Es sollten mehr Arbeitsplätze entstehen, die Touristikbranche sollte angekurbelt werden und das Stadt.Marketing ungeahnte Höhen erreichen, weil dann alle Welt über Hamburg sprechen würde.

Und natürlich sollte Olympia 2024 in Hamburg das Nachhaltigste werden, was die Spiele je gesehen haben. Umweltschutz und Nachnutzung werde ganz oben auf der Agenda stehen, versprach man hoch und heilig.

Argumente der Realität

Auch vor den Olympischen Sommerspielen 2012 in London wurden solche Versprechungen gemacht. Die Realität nach Olympia sieht dagegen ganz anders aus. Es ging wie immer nur ums große Geld, das sich zudem auch noch andere eingesteckt haben. In London oder gar bei der Londoner Bevölkerung und den Gewerbetreibenden ist vom Geldsegen nichts hängen geblieben.

Ganz im Gegenteil. Außer die Kosten nichts gewesen. Die meisten Händler sind schon froh, Olympia 2012 ohne Insolvenz überstanden zu haben. Und das Olympia-Gelände, für dessen Bau zahlreiche Einwohner und kleinere Firmen vertrieben wurden, verkommt zusehends. Von der zerstörten Natur ganz zu schweigen.
Das Geld für das Olympiagelände hätte an anderer Stelle wirklich sinnvoll ausgegeben werden können.

Die AStA Hamburg hat die Argumente der Realität nach Olympia in London in einem beeindruckenden Film zusammengetragen:

Quelle: YouTube

Vielleicht hätten die Hamburger Politiker und die zahlreichen Befürworter in der Wirtschaft diesen Film schon früher sehen sollen. Dann wäre ihnen wohl nicht einmal im Traum eingefallen, sich um eine Olympia-Bewerbung zu bemühen.
So wurden völlig sinnlos Millionen Euro Steuergeld für die Werbekampagne der „Feuer und Flamme“-GmbH und ihrer Medienpartner ausgegeben. Verbranntes Geld.

Zum Glück hat die Hamburger Bevölkerung noch rechtzeitig auf die Bremse getreten, bevor ein größerer Schaden eingetreten ist.

Die Kosten von geschätzten mehr als 11 Mrd. Pfund, die am Ende auf der Rechnung standen, wird London noch sehr lange abbezahlen müssen. Bei der Bewerbung ging man noch von Gesamtkosten in Höhe von 2 Mrd. Pfund (in Worten: zwei Milliarden) aus. Nicht das Einzige, was bei Olympia 2012 in London schief ging.

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