Die Aufregung um das extra3 Video zeigt, was Erdogan unter Demokratie versteht.

Der Präsident der Türkischen Republik, Recep Tayyip Erdoğan ist ein Demokratie-Allergiker, wie er im Buche steht. Das hat sein Verhalten im Streit um das Satirevideo von extra3 offen zutage befördert.

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extra3 Video

extra3, eine Satiresendung des Norddeutschen Rundfunk (NDR), hat am 17. März 2013 ein Video gezeigt, in dem zu der Melodie von Nenas „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ die Angriffe auf die Pressefreiheit in der Türkei thematisiert werden. So heißt es im Video:

Ein Journalist, der irgendwas verfaßt, was Erdogan nicht paßt, ist morgen schon im Knast.

Das ist leider keine Erfindung der extra3 Redaktion, sondern die Darstellung der realen Zustände in der Türkei dieser Tage. Berichterstattung, die Erdogan nicht paßt, versucht er mit juristischen Mitteln oder auch Gewalt zu unterbinden. Und das quer durch die Medienlandschaft und darüber hinaus. So wurden zuletzt Journalisten, Blogger und auch „einfache“ Bürger vor Gericht gestellt, weil deren Äußerungen dem „großen Präsidenten“ nicht paßten.

Das Video von extra3 stellt diese Zustände dar, nicht mehr.

Quelle: YouTube

Undemokrat Erdogan

Alles, was in diesem Video auf humoristische Weise aufgezählt wird, entspricht den unakzeptablen derzeitigen Zuständen in der Türkei. Statt sich darüber aufzuregen und um ihr ansehen zu fürchten, sollten Erdogan und die türkische Regierung alles tun, damit auch in der Türkei wieder demokratische Zustände herrschen.

Davon ist ist die Türkei im Jahr 2016 jedoch mehr denn je weit entfernt. Das weiß auch die EU, dessen Beitrittskandidat die Türkei offiziell ist. Man kann nur hoffen, daß sich die EU nicht von Erdogan erpressen läßt und für die Bewältigung der „Flüchtlingskrise“ die Augen gegenüber der Türkei zusammenkneift.

Pressefreiheit

Wie wenig Erdogan mit dem Wort Pressefreiheit oder gar dessen Inhalt anfangen kann, hat seine Reaktion auf das extra3-Video gezeigt. So ließ das türkische Außenministerium doch tatsächlich auf sein Geheiß hin den deutschen Botschafter einbestellen. Vom Botschafter forderte man offiziell die Löschung des Videos:

Wir haben verlangt, daß die Sendung gelöscht wird.

Dies bestätigte heute ein türkischer Diplomat gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Erdogan lebt doch tatsächlich in dem Glauben, daß die deutsche Regierung einfach mal so die Löschung eines Videos des NDR veranlassen kann. Von unabhängiger Presse, Meinungsfreiheit oder gar Pressefreiheit hat Erdogan offensichtlich noch nie etwas gehört.

Erdogan muß weg

Bevor dieser Präsident die Aufnahme der Türkei in die EU verlangt, sollte er sich doch erst einmal mit den essentiellen Grundrechten in einer Demokratie befassen und diese möglichst sofort in der Türkei umsetzen.
Nur dann wäre die Ära Erdogan ganz schnell beendet. Und das wird er wohl zu allerletzt wollen. Deshalb müssen das die Türken selbst in die Hand nehmen und Erdogan endlich in die Wüste schicken.

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Ein Gedanke zu „Erdowie, Erdowo, Erdogan!“

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