Der bayrische Innenminister bezeichnet Roberto Blanco als „Neger“.

Daß in Bayern die Uhren anders gehen als im zivilisierten Rest von Deutschland, ist hinlänglich bekannt. Die Erkenntnis aber, daß bei manchen Bayern die Uhren bereits im Jahr 1950 stehen geblieben sind, erschreckt doch immer wieder.

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Besonders erschreckend ist diese Tatsache, wenn ausgerechnet Leute, die in politischer Verantwortung stecken und somit großen Einfluß auf die bayerische Gesellschaft haben, ihr verschrobenes, rückwärts gewandtes Weltbild offen zu Schau stellen.

Das N-Wort

Das passierte gestern Abend in der ARD Sendung „Hart aber fair“ mit Moderator Frank Plasberg. In dieser Talkshow verstieg sich der amtierende Innenminister Joachim Herrmann zu der folgenden Äußerung:

Roberto Blanco war immer ein wunderbarer Neger, der den meisten Deutschen wunderbar gefallen hat.

Hier ein Mitschnitt dieses Teils der Sendung:

Quelle: YouTube

Solch eine Äußerung war schon immer eine Beleidigung von Menschen mit anderer Hautfarbe. In früheren Zeiten wurde das N-Wort jedoch toleriert bzw. nicht groß hinterfragt. Man benutzte es einfach, ohne weiter darüber nachzudenken. Ebenso wie manche Ewiggestrige heute nach das Wort „Zigeuner“ für Sinti und Roma benutzen.
Das macht es aber keinen Millimeter nicht besser. Schon gar nicht im Jahr 2015. Und schon gar nicht, wenn solche Beleidigungen von einem Politiker in Amt und Würden ausgesprochen werden.

Wer solche Worte benutzt hat in einem politischen Amt in der freiheitlich demokratischen Bundesrepublik Deutschland nichts zu suchen.

Bayern und die CSU

Die am Tag darauf nachgeschobenen Erklärung Herrmanns ist ebenso mit dem N-Wort gespickt und zeigt, daß dem Herrn der eigentliche Grund für die allgemeine Entrüstung bis jetzt nicht klar geworden ist.

Daß solche Äußerungen aus Bayern und der CSU, dessen Mitglied Innenmister Herrmann logischerweise ist, kommen, verwundert nicht. Gerade hier versucht man immer wieder mit Politik gegen Ausländer und alles, was irgendwie anders zu sein scheint, beim Wähler zu punkten. Sei es mit der PKW-Maut für Ausländer, der Propaganda gegen Asylbewerber oder den Plänen von grenznahen Flüchtlingslagern. In Bayern werden solche Ideen tatsächlich laut geäußert und zu politischen Zielen erklärt.

Es wird daher dringend Zeit, daß man dem bayrischen Gebirgsvolk einmal ordentlich klar macht, wie man sich in einem demokratischen Staat zu benehmen hat. Sonst nimmt das Ansehen Deutschlands im Ausland immer weiteren Schaden. Das können und wollen wir nicht weiter hinnehmen.

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