Der 5. Jahrestag der Katastrophe von Duisburg steht bevor.

Am 24. Juli 2010 wollten tausende junge Menschen nur eines, Spaß haben, Musik hören, tanzen. Auf der Love Parade 2010 in Duisburg. Es wurde daraus eine Katastrophe, die viele Menschen das Leben kostete.

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Die Love Parade

Die Love Parade begann 1989 in ganz kleinen Stil. Doch mit den Jahren wuchs die Zahl der Raver und aus der kleinen Parade wurde ein Mega Event für die Techno Fans.

Bis 2006 fand die Love Parade mit einigen Unterbrechungen alljährlich in Berlin statt. Doch der Streit um Sponsoren-Verträge und um die Übernahme der Kosten für die Reinigung des Tiergartens und der öffentlichen Wege und Straßen und natürlich für den Einsatz von Polizei und Rettungskräften hatte dafür gesorgt, daß Berlin nicht mehr als Austragungsort in Frage kam.

2007 war deshalb Essen der Austragungsort und 2008 Dortmund. 2009 fand keine Love Parade statt. Erst für 2010 war die nächste Techno Parade geplant, diesmal in Duisburg.

Die Katastrophe von Duisburg

Am 24. Juli 2010 sollte die Love Parade auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes Duisburg, ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs, unter dem Motto „The Art of Love“ stattfinden.
Zum ersten Mal sollte die Parade aber nicht durch eine Stadt rollen, sondern auf einem umzäunten Gebiet ablaufen. Ein entscheidender und am Ende tödlicher Unterschied zu früheren Veranstaltungen, denn diesmal konnten die Teilnehmer nicht aus verschiedenen Richtungen zur Veranstaltungsstrecke gelangen, sondern mußten allesamt einen Tunnel und eine Rampe als Zu- und Ausgang benutzen.

In diesem Eingangbereich kommt es ab ca. 15:30 Uhr zu einem dichten Gedränge. Ursache dafür war ein Rückstau auf der Zugangsrampe, weil die Besucher der Love Parade nicht so wie vorgesehen auf dem Veranstaltungsgelände verteilt werden konnten.

Ab ca. 16 Uhr geriet die Lage völlig außer Kontrolle. Gegen 16:45 Uhr haben sich die Menschenmassen bereits so stark verdichtet, daß es bei mehreren Personen zu tödlichen Verletzungen kommt. Sie erstickten, wurden zerquetscht oder niedergetrampelt.

21 Menschen starben, über 500 Personen wurden verletzt. Darunter rund 40 Schwerstverletzte. Viele der jungen Menschen, die in diesem Kessel über eine Stunde um ihr nacktes Leben kämpften, leiden bis heute darunter. Weniger unter den physischen als unter den psychologischen Folgeschäden.

Die Videodokumentation

Ein Teilnehmer der Love Parade 2010 hat das Drama mit seiner Kamera festgehalten. Er war mitten im Gedränge und hat sein Leben vor allem seiner guten körperlichen Konstitution und einer großen Portion Glück zu verdanken. Anderen in seiner direkten Nähe erging es nicht so gut, auf der Rampe von Duisburg.

Die nachfolgenden Videos sollten nur Personen ansehen, die mindestens 18 Jahre alt sind und die psychisch stabil sind!

Teil 1:
Die Anreise nach Duisburg und der Weg zum Gelände durch den Tunnel.

Quelle: YouTube

Teil 2:
16:22 Uhr. Die Menschenmasse kommt zum Stillstand.

Quelle: YouTube

Teil 3:
16:41 Uhr. Das Gedränge nimmt weiter zu. Die ersten flüchten über die viel zu kleine Treppe aus dem Kessel und retten so ihr Leben.

Quelle: YouTube

Teil 4:
17:08 Uhr. Die Katastrophe nimmt ihren schrecklichen Lauf. Chaos, Panik, Verletzte und Tote sind das Ergebnis menschlichen Versagers auf Seiten der Veranstalter und Behörden.

Quelle: YouTube

Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und Familien der Opfer der Love Parade 2010. Und auch bei den Überlebenden, die irgendwie mit den Erlebnissen in ihrem weiteren Leben klarkommen müssen.

Möge sich solch eine Katastrophe nie wieder ereignen.

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