Bilder aus der Atomhölle.

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28 Jahre ist es her, daß die friedlich genutzte Kernkraft sich weniger friedlich zeigte und komplett aus der Kontrolle geriet. Am 26. April 1986 explodierte der Block 4 des Atomkraftwerkes Tschernobyl (Ukraine) und verseuchte weite Teile Europas atomar.

Die nähere Umgebung des Atommeilers wurde derart hoch belastet, daß auch heute noch lange nicht an ein Leben in dieser Region zu denken ist.

Nach vielen falschen Informationen der Verantwortlichen und weiteren politisch motivierten Verzögerungen wurde die Bevölkerung der benachbarten Stadt Prypjat am 27. April 1986 ab 14 Uhr endlich evakuiert. Mit den gesundheitlichen Folgen dieser späten Aktion müssen die ehemaligen Einwohner Prypjats bis zum heutigen Tage umgehen.

Prypjat fiel an diesem Tag in einen tiefen Schlaf. Dieser wird mindestens hundert Jahre dauern. Und selbst dann ist nicht damit zu rechnen, daß ein Prinz auf einem weißen Pferd geritten kommt, um die Schöne wachzuküssen. Auch 2086 wird die Strahlung noch extreme Werte aufweisen.

Hinein darf in die Stadt heute niemand mehr so einfach. Deshalb sich die Bilder, die der britische Filmemacher Danny Cooke mithilfe einer Drohne gemacht hat, so spannend.

Postcards from Pripyat, Chernobyl from Danny Cooke on Vimeo.

Man sieht die verlassene Geisterstadt, den Vergnügungspark mit dem mittlerweile berühmt gewordenen stillstehenden Riesenrad; sieht die Schule, das Schwimmbad, den Spielplatz und die Säuglingsstation, wo kein Kinderlachen mehr zu hören ist, und findet vergessene, vergilbte Postkarten auf dem Boden verstreut. An diesem Ort ist kein menschliches Leben mehr möglich.

Und man kann beobachten, wie die Natur trotz der atomaren Verseuchung sich die Plätze und Straßen der Stadt zurückerobert.

Tschernobyl und ebenso Fukushima (Japan) sind mahnende reale Beispiele dafür, daß die Nutzung der Kernkraft ein gefährlicher Irrweg war, der weltweit schleunigst beendet werden muß. Denn das einzig Sichere an der Atomkraft ist die Unsicherheit.

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